Die Funktionelle Bewegungslehre: ein Schlüssel zu neuroaktivem motorischem Lernen

Erfahrene Physiotherapeuten oder Bewegungsspezialisten verfügen über ein Repertoire an Übungen, das sich in der Praxis bewährt hat. Dabei ist es ein Ziel, die Patientinnen, Patienten und Trainierenden so zu unterstützen, dass die Bewegungsfertigkeit erhalten, wiedererlangt oder optimiert wird. Dem Wissenstransfer vom Therapeuten zu Patientinnen, Patienten und Trainierenden kommt dabei eine immer wichtigere und sehr zentrale Rolle zu. 

Das Konzept der Funktionellen Bewegungslehre  befähigt Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, den Prozess vom Erkennen bis zum Beheben oder Mildern eines «funktionellen Problems» durch definierte Kriterien zu operationalisieren und damit nachvollziehbar zu machen. 

Ein Mann läuft auf einem Laufband, während ein Dozent neben ihm steht.

Probleme systematisch erkennen

In der Funktionellen Bewegungslehre untersuchen Sie die Bewegung des Körpers und erkennen Probleme in Haltung und Bewegung. Sie nutzen klare Kriterien für eine genaue Analyse. Dadurch lassen sich individuelle Probleme besser erkennen und bewerten und danach passende Therapien finden. Die Methode basiert unter anderem auf Physik und Biomechanik und fördert eine wissenschaftliche Herangehensweise.

Am Anfang steht bei der Funktionellen Bewegungslehre die Bewegungsbeobachtung. Sie ist wichtig, um Haltung und Bewegung zu verstehen und zu beeinflussen. Die Funktionelle Bewegungslehre verwendet klare Kriterien, um Bewegungsqualitäten zu analysieren. Dazu definiert sie sogenannte funktionelle Körperabschnitte und nutzt reproduzierbare Beobachtungsparameter, um Bewegung präzise erkennen und beschreiben zu können. Die Analyse von Aktivitäten, Unterstützungsfläche und Gleichgewichtsreaktionen hilft, Bewegungsmuster zu erkennen.

Analysieren, bewerten, therapieren

Danach bewertet die Fachperson die Befunde quantitativ und qualitativ. Die Funktionelle Bewegungslehre nennt die logische Interpretation dieser Befunde das «funktionelle Problem». Diese Analyse bildet die Grundlage für therapeutische Entscheidungen. Die strukturierte Datensammlung ermöglicht eine dokumentierte Verlaufskontrolle und statistische Auswertung. So kann die Fachperson Bewegung auf wissenschaftlichem Niveau analysieren und bewerten. Die Funktionelle Bewegungslehre erfüllt die Kriterien eines wissenschaftlichen Experiments durch ihre Objektivität, Reliabilität, Validität und Standardisierung.

Physiotherapieübung mit Sitzball
Behandlungssituation Schulter

Die Kunst der Bewegungsvermittlung

Grundsätzlich verfügt jeder Mensch über die Grundlagenfähigkeit von Haltung und Bewegung. Diese Fähigkeit kann sich jedoch in einem breiten Spektrum zeigen, von herausragenden sensomotorischen Leistungen bis hin zu unphysiologischem Verhalten, das zu gesundheitlichen Problemen führen kann.
 

Ein effektives Coaching ermöglicht es Patientinnen, Patienten und Trainierenden, frühzeitig eigenständig und unabhängig von äusseren Kontrollen Bewegungsmuster zu erlernen und zu verbessern, sei es im täglichen Leben oder in spezifischen sportlichen Aktivitäten.

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Studiengangleiter Andreas M. Bertram

Andreas M. Bertram

Studiengangleiter

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andreas.bertram@unibas.ch